"HotSpots" - die akute oberflächliche pyotraumatische Dermatitis

Kategorie: Hunde
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Ein häufig in der Praxis vorkommendes Problem sind plötzlich entstehende Hautbezirke, welche sich durch die Enwirkung des Hundes sekundär entzünden. Diese sogenannte "HotSpots" fallen insbesondere dadurch auf, dass die Tiere immer wieder den gleichen Hautbezirk über einen längeren Zeitraum bekratzen oder benagen.

Die erste und gemeinhin wichtigste Massnahme bei diesem Geschehen ist, die Haare in der betroffenen Region zu entfernen. Diese Massnahme ist zuhause leicht durchführbar und für die Einschätzung des weiteren Vorgehens zwingend erforderlich.

Hierzu ist wichtig zu erwähnen, dass sich die verursachenden Bakterien in einer sauerstoffarmen Umgebung besonders stark vermehren. Dies erklärt auch, warum das gut gemeinte Besalben mit Bepanthen oder jodhaltigen Produkten selten den gewünschten Erfolg erzielt.

Während bei einer oberflächlichen Entzündung der Haut meist nur ein einzelner und gleichzeitig scharf begrenzter Bezirk betroffen ist, findet man bei einer tiefen Entzündung der Haut, welche auch die Talgdrüsen mit betrifft (Follikulitis), in näherem Umfeld zum Entzündungsherd weitere kleine Herde. Zusätzlich ist bei einer tiefen Entzündung häufig kein scharfer Rand erkennbar.

Beide Erkrankungsbilder sind in Ihrer Behandlung vollkommen unterschiedlich zu bewerten. Eine oberflächliche Dermatitis heilt meist unter Ausscheren und regelmässiger Behandlung mit flüssigen Desinfektionsmitteln sehr schnell ab. Gegebenenfalls muss kurzfristig (für ca. 24-48 Stunden) ein juckreizstillendes Medikament verabreicht werden. Da es sich hierbei allerdings in der Regel um ein cortisonartiges Präparat handelt und diese den Heilungsverlauf negativ beeinflussen, ist die Verwendung nur auf Fälle beschränkt, die mit massivem Juckreiz einhergehen.

Bei einer tiefen Hautentzündung (Follikulitis) sind dringend weitere Massnahmen erforderlich. Eine mittel- bis langfristige Antibiose ist in diesen Fällen meist unausweichlich. Daher muss in diesen Fällen zwingend ein Tierarzt konsultiert werden.